"Der hohe Stellenwert der Kommunikation ist typisches Merkmal der Freinet-Pädagogik. Lehrer wie Schüler lernen, zielgerichtete Kommunikation für ihre Zusamenarbeit zu nutzen, indem Sprechen, Lesen und Schreiben zu selbstverständlichen Bestandteilen der Arbeit werden. Alle Ausdrucksformen, sprachliche wie nonverbale, haben 'authentische', das heißt echte und unverstellte Formen der Selbstverwirklichung zum Ziel."
"Die zwischenmenschliche Kommunikation ist Instrument des Klassenlebens. Die Aneignung von Sprache als wichtigstes Mittel der Kooperation wird ganz von selbst Lebensnotwendigkeit in der Freinet-Klasse. 'Absichtsvolles' Sprechen und Schreiben bewahrt die Kinder davor, unter der Last von leeren Sprachhülsen und Schreibritualen eine Ausdrucksmöglichkeit zu verlieren." [Laun, 1982, S. 73]
Laun beschreibt fünf Ebenen der Kooperation:
Kooperation in der Klasse
 
"Die Schüler reden miteinander, entscheiden gemeinsam, kritisieren einander und verändern"
Arbeitsgruppen Kooperation
 
"Eine Kleingruppe übernimmt eine Aufgabe, die Schüler verteilen die Arbeitsschritte und erlernen die auf die Lösung eines Problems zentrierte Kommunikation"
Kooperation der Lehrer
Lehrer geben ihr Einzelkämpfertum auf und arbeiten in der Schule und außerhalb in Regionalgruppen zusammen. Arbeitsmittel werden gemeinsam (auch überegional) erstellt und Unterrichtserfahrungen analysiert. Kongresse und Landestreffen vertiefen den Kontakt untereinander und erleichtern den Erfahrungsaustausch.
Kooperation zwischen Eltern und Schule
Eltern sind nicht nur Statisten, Zaungäste im Schulalltag. Sie können jederzeit Schauen und Erleben. Sie können eine aktive Rolle einnehmen und ihre Kenntnisse und Berufserfahrung in die Klasse einbringen.
Kooperation zwischen den Schulen
Die Zeitungen und die Briefe (und natürlich auch die elektronischen Möglichkeiten), ob einzeln oder kollektiv verfasst, stellen den Kontakt zu anderen Menschen und ihren Erfahungsbereichen her. Frage und Antwort wandern zwischen den Klassen: Wer weiß etwas? Wer kann helfen?
[Vgl. Laun, 1982, S. 73]
Ergänzungen
Walter Hövel hat mit StudentInnen der Universität Siegen seine SchülerInnen gefragt: 'Wieviel Zeit verbringst du in der Schule mit ...?' "Es 'gewann' die Antwort 'Schulversammlungen'. ... Die Kinder nutzen intensiv die Möglichkeiten der Kooperation und der synergetischen Lerneffekte. Sie lernen ohne Lern- und Lehrervorgaben gemeinsam zu arbeiten." (Hövel, Walter (2011): Kinder schätzen ihr eigen verantwortliches Lernen ein, in: Fragen und Versuche, Bremen, Heft 137, S 58)
90 % der Kinder beantworten die Frage: 'Woher kommen die Ideen für dein Lernen?' so: 'Ich habe genug Ideen für das eigene Lernen.' 89 % antworten: 'Ich habe die Ideen von mir selbst.' Als Ideen-Quellen folgen Bücher, Berichte: 50%, Eltern: 50%, gemeinsame Planung mit anderen Kindern: 22%, LehrerInnen: 47 %, Freunde: 46%, Klassenkreis: 39 %, von anderen Erwachsenen: 39 % Nachmachen: 31 %. (Ebenda, S. 67)
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