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Nummer 1 - Febr. 2017

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Internationale Erziehungs-Rundschau
Jahrgang 1(1920) Heft 1 - 12 digitalisiert

Weltbund für Erneuerung in der Erziehung
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paed.com
Reformpädagogischer Bildungsserver

Bulletin Reformpädagogik
Das Jahrhundert nach dem Jahrhundert des Kindes
Herausgegeben von paed.com, dem etwas anderen Server für Reformpädagogik
Nachdruck und elektronische Vervielfältigung gestattet und erwünscht, bitte senden Sie uns eine Mail

Nummer 1 - Februar 2017


"Wir möchten einen Spiegel zum Auffangen und Vergleichen recht vieler Lösungsversuche bieten, überzeugt, dass in solchem Suchen die Erzieher aus allen Ländern und Sprachen sich bei aller Mannigfaltigkeit der Wege und Meinungen finden müssen in einer gemeinsamen Zielgebung. Dies immanente Ziel aller echten Pädagogik kann nur sein die Erweckung und Pflege der schöpferischen Seelenkräfte an Stelle der zerstörenden, lebensfeindlichen Triebe. Eine solche Erziehung wird in sich die Übung und Entfaltung von Gemeingeist, Friedfertigkeit und wechselseitiger Hilfe tragen, die zur Liebe und Ehrfurcht vor allem Lebendigen und der Heiligung des Lebens führen; zur Menschlichkeit in dem Sinne, in dem einst Herder sie und ihre letzte Formung im Solidaritätsgefühl der Völker zugleich als unterscheidendes Gepräge und Bestimmung der Menschheit erkannte."

Elisabeth Rotten1


Mit diesen Worten eröffnete Dr. Elisabeth Rotten 1920 die 'Internationale Erziehungs-Rundschau', die 1922 bis 1933 unter dem neuen Titel: 'Das werdende Zeitalter' die bedeutenste Zeitschrift der Reformpädagogik wurde.2

Ellen Key hatte 1902 ihr vielbeachtetes Buch: 'Das Jahrundert des Kindes' veröffentlicht, das aus dem schwedischen schnell in viele Sprachen übersetzt wurde und damit mit diesem 'Kultbuch' das pädagogische Empfinden der Zeit auf den Punkt gebracht.

Pädagogen und Erzieher aller Länder wollten die 'alte Schule' und die 'alte Erziehung' nicht mehr und offensichtlich war die Zeit reif für etwas Neues: Die Reformpädagogik.

Bei allen Unterschieden scheint es heute ein ähnliches Unbehagen mit der 'real existierenden' Schule zu geben. Die 'Erziehung' ist schon lange aus dem Schulalltag verschwunden - wir leben in einer 'Wissensgesellschaft'.

Das Bulletin Reformpädagogik möchte den Ertrag der pädagogischen Ansätze der damaligen Zeit vorstellen und ihn mit der heutige Sicht der aktuellen Pädagogik und Erziehungswissenschaft nach PISA kontrastieren.

Die einzig "originelle Idee"3 der Reformpädagogik: Vom Kinde her zu denken, das Kind radikal in den Mittelpunkt pädagogischen und erziehungswisseschaftlichen Denkens zu stellen, ist bis heute nicht eingeholt.


1 Rotten, Elisabethn: Was wir wollen. In: Internationale Erziehungs-Rundschau 1 (1920), S. 1-2, S. 2.
2 Die Internationale Erziehungs-Rundschau, Monatliche Beilage zur 'Neuen Erziehung' unter Mitwirkung von Dr. M.H. Baege, Dr. Walther Koch und Ida Koritschoner i.A. der pädagogischen Abteilung der deutschen Liga für Völkerbund. Herausgegeben von Dr. Elisabeth Rotten. 1920/1921
3 Oelkers, Jürgen: Reformpädagogik - eine kritische Dogmengeschichte, 1989 ...

    Nr. 1 Februar 2017
    Nr. 2 Februar 2017
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