Innovationen in der Schule der Zukunft
Mit Schulen der Zukunft sind hier Schulen gemeint, die nicht nur einfach an Symptomen ansetzen, sondern die grundlegend für eine andere Schule für Kinder stehen - auch wenn sie vielleicht nur den Weg dorthin markieren. Schulen, die aus reformpädagogischem Holz sind. Schulen, in denen die Kinder im Mittelpunkt stehen. Schulen, die vom Kind her gedacht sind. Das ist die Zukunft der Schulen.Auf einen Blick:
- Carl R. Rogers: Lernen in Freiheit
"Das Kind-zentrierte Montessori-Modell und der Person-zentrierte Ansatz von Carl Rogers, beide Konzeptionen sind einflußreiche 'soziale Erfindungen' im Bereich von Erziehung, Bildung und Heilung. ... Das non-direktive Paradigma ist somit als ein eigenes Konstrukt anzusehen, das zwischen Pädagogik und Therapie zu verorten wäre. ... Meines Erachtens bildet dieses Paradigma die Grundlage für etwas Neues und Eigenständiges, nämlich für das Konzept einer pädagogischen Psychotherapie (Cohn, 1974, Lumma 1988, Groddeck 1997)
Der Akzent liegt auf der Frage: Wie kann ich individuelle Lernprozesse fördern und wie kann es gelingen, spontane informelle Lernmotivationen im Sinne des lebendigen und erfahrungsoffenen Lernens aufrecht zu erhalten, wenn sie in einen formalisierten und organisierten Kontext kommen (z. B. Einschulung, Schulklasse Unterrichtsstunde). Der Akzent dieser Überlegungen liegt wohl auf der Lehrerseite, nicht so sehr aber auf den Lehrinhalten sondern eher auf der Seite des individuellen Lernprozesses, und des Prozeßgeschehens in der Gruppe. Die Frage: 'Wie kann ich Lehrprozesse optimieren ?'- wird nur indirekt gestellt, weil der Schwerpunkt auf der Unterstützung der selbständigen Explorations- und Suchbewegung der Lernenden liegt.
In beiden Konzepten ist die Pädagogenrolle nicht als die eines "Lehrers" im herkömmlichen Sinne angelegt, sondern als Lernhelfer, Lernbegleiter und Mitlernender. Rogers Modell transzendiert zugleich auch die Therapeutenrolle, die er eher als konkretes personales Gegenüber konzipiert, denn als die eines beziehungsabstinenten Experten." (Norbert Groddeck: Carl Rogers, die Reformpädagogik und die Reform der Regelschule S. 27f)
- offener Unterricht
Das Konzept von Falko Peschel ermöglicht Schülern zu lernen, was sie wollen. Statt einen Lehrplan abzuarbeiten verfolgen die Schüler ihren eigenen Lernplan. Der Primat der Didaktik wird abgelöst durch den Primat der Mathetik, durch eine konsequente Ausrichtung auf das individuelle Lernen jedes Kindes. Parallelen zur konsequenten Freinet-Pädagogik sind zwar nicht beabsichtigt, liegen aber auf der Hand - Teamarbeit in der Schule
Das Institut zur Förderung der Teamarbeit in der Schule steht Schulen die ein Teamarbeitskonzept haben oder beginnen wollen mit Rat und Tat zur Seite. Teamschule bedeutet, daß für die pädagogische Arbeit nicht der einzelne Lehrer zuständig ist, sondern ein Lehrerteam. Damit die Teamarbeit nicht zur zusätzlichen Belastung wird, ist eine Teamschule selbst als Team organisiert. Die hierarchische Struktur von Schule (top-down) wird von einem System von Teams abgelöst, die ihre Arbeit gemeinsam planen und durchführen. Das ermöglicht ein ganz anderes Eingehen auf Schüler: z.B. fächerübergreifenden Unterricht als durchgehendes Unterrichtsprinzip. Im Team-Kleingruppen-Modell (TKM) können auch Schüler praktische Erfahrungen in der Teamarbeit sammeln.