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Geschrieben von denilson am 27.08.2009 um 17:24:

Offener Unterricht und psychische Entwicklung von Kindern im Grundschulalter

Hallo an alle hier im Forum,
ich bin Grundschullehrer und interessiere mich sehr für das Konzept von Falko Peschel. Ich selbst könnte mir durchaus vorstellen, auf diese Weise zu unterrichten.
Eine Problematik sticht mir jedoch besonders ins Auge, zu der ich auch weder in den Büchern (hab sie allerdings auch noch nicht ganz durch), noch im Forum oder auf der Homepage eine Antwort finden konnte:
Michael Winterhoff ("Warum unsere Kinder Tyrannen werden") beschreibt in seinem Buch die Problematik des partnerschaftlichen Umgangs mit Kindern, denen somit die Chance genommen wird, wirklich Kind zu sein. Wer das Buch gelesen hat, wird sich sicher in vielen geschilderten Situationen wiedergefunden haben. Meine Frage nun:
Wie lässt sich ein offener Unterricht mit einem zu den Kindern gleichgestelltem Lehrer mit dieser Theorie vereinbaren? Wie steht es um die psychischen Entwicklungen der Kinder (nicht sozial) in diesem Unterrichtskonzept.
Man müsste an dieser Stelle natürlich noch deutlich stärker in die Tiefe gehen, ich denke nur, dass der Beitrag dann zu lang würde.

Im Grunde scheinen sich die Meinungen der beiden Autoren genau gegenüber zu stehen, was mich wiederum anders über das Konzept eines offenen Unterrichts nachdenken lässt.
Vielleicht stellt sich noch jemand diese Frage oder hat für sich bereits eine Antwort dazu gefunden. Nimmt Falko Peschel an irgendeiner Stelle Stellung zu dieser Theorie?

Viele Grüße


Geschrieben von Chris McFaz am 04.09.2009 um 19:49:

Winterhoff

Hallo Denilson,

ich denke folgendes:

Zum einen liegt es ja immer am Lehrer, an der Lehrerin, welchen Umgang sie mit den Kindern pflegt. Auch jemand, der sich an Peschels Konzept orientiert kann ja im Kontakt mit den Kindern entweder autoritär oder anbiedernd sein. Das schließt sich natürlich nicht aus, ist aber m.E. kontrproduktiv.
Zum anderen denke ich, handelt es sich bei Winterhoffs Theorien eben um solche, also keineswegs um Fakten, sondern um seine subjektiven Beobachtungen auf pathologischem Gebiet. Kritische Auseinandersetzungen finden sich im Netz natürlich zuhauf. Für mich persönlich widersprechen sich Peschels Erkenntnisse und Winterhoffs Beobachtungen, was aber durchaus zu erklären ist. Das Setting ist eben ein anderes. Recht hat Winterhoff sicherlich damit, dass die Gesellschaft sich im Altersbereich Kinder/Jugendliche neue Probleme schafft, ob es aber am partnerschaftlichen Umgang liegt, bezweifle ich.

Gruß

Christian

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