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Geschrieben von hochbekloppt am 01.10.2010 um 11:47:

Freiarbeit an Regelschule - KONKRET

Ich bin im Frühjahr auf Peschels Konzept des Offenen Unterrichts gestoßen und finde es ungeheuer spannend. Also begebe ich mich nach und nach auf den Weg, meinen Unterricht in eine offene Richtung zu verändern. Das sind kleine Schritte,


Das sieht konkret dann folgendermaßen aus:
In meiner zweiten Klasse dürfen die Kinder in bestimmten Stunden (ca. 4 - 6 pro Woche) in Deutsch frei arbeiten. Dabei habe ich den Kreis als festes Element übernommen. Die Kinder sagen also zu Beginn der Freiarbeit (meist eine Doppelstunde), was sie arbeiten wollen und am Ende stellen sie ihre Arbeiten im Kreis vor. Nach einer Hospitation in der Bildungsschule habe ich auch das Bewerten durch den Kreis übernommen
(z.B: "Ich habe heute diese Geschichte geschrieben und ich gebe mir ein Minus." "Einspruch! Du hast ganz viel geschrieben, ich finde du kriegst ein Plus" Kreisleitung: "Wer ist für Minus? Wer ist für Plus? - Abstimmung)
Ich bemerke, dass die Kinder sehr gut einschätzen können, wie die anderen gearbetet haben, und das auch auf dem jeweiligen Leistungsstand der Einzelnen. Auch die Rechtfertigung vor der Gruppe führt dazu, dass die Kinder besser arbeiten.
Der Abschlusskreis in dieser Form dauert mindestens 20 Minuten, weil die Kinder auch nach mehreren Wochen noch sehr viele Einsprüche machen. So kommen wir leider selten dazu, einzelne Arbeiten wirklich konkret vorzustellen.
Mein Zwiespalt: Einerseits finde ich den Kreis enorm wichtig, um das "Lernen hochzuhalten", in diesem Sinne auch die Bewertung. Andererseits möchte ich mehr Zeit haben, auch mal Arbeitsergebnisse konkret vorzustellen.
Das nur einer der Stolpersteine auf diesem Weg ....
Über konkrete Vorschläge und eine weitere angeregte Diskussion würde ich mich sehr freuen.


Geschrieben von Juergen am 07.12.2010 um 18:06:

Hi 'hochbekloppt',

so wie Du es schreibst, scheint ja etwas schief zu laufen - es wird ja scheinbar die Menge bewertet, nicht der Inhalt. Oder lese ich das falsch?

Ist es so, dass die Kinder wirklich einschätzen, wie (viel) die anderen Kinder arbeiten oder bezieht sich die Einschätzung auch auf was denn die anderen Kinder erarbeitet haben?

Und was heißt dann, dass die Kinder besser arbeiten?

Liebe Grüße

Jürgen

__________________
Jürgen Göndör
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Geschrieben von hochbekloppt am 15.12.2010 um 20:00:

schon wieder anders

Hi Jürgen,
die Kinder haben je nachdem bei den anderen sowohl die Menge als auch das Engagement bewertet.
Inzwischen bin ich aber zu Selbsteinschätzungsbögen übergegangen, in denen die Kinder für sich selbst bewerten, ob sie eine Idee hatten, ob sie konzentriert gearbeitet haben, ob sie mit dem Ergebnis zufrieden sind oder ob sie gut aufgeräumt haben ...usw.
Stichprobenartig besprechen wir ihre Selbsteinschätzung und die Kriterien, woran sie das festmachen. So bleibt mehr Zeit, Arbeitsergebnisse vorzustellen.
Momentan fühle ich mich etwas von der Schulleitung kontrolliert, was nicht angenehm ist.
Leider habe ich in meinem Umfeld niemanden, mit dem ich über den offenen Unterricht in einen regen Austausch treten könnte.
Auch dieses Forum bringt nicht den erhofften Austausch. Schade...
Tipps????

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