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Thema: Interessierte an Offenem Unterricht in Berlin?
kunnukun

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Zusammenhang zwischen 'Bildungsferne' im Milieu und Selbstständigkeit 20.09.2014 23:36 Forum: offener Unterricht

Zu meinen Erfahrungen mit offenem Unterricht in Berlin im Rahmen des Studiums habe ich heute unter "Ausbildung" etwas geschrieben! Leider konnte ich später nicht mehr an diese Erlebnisse anknüpfen. Die Gründe habe ich dort geschildert, und ich würde mich freuen, Einschätzungen anderer zu dem Zusammenhang zwischen 'Bildungsferne' im Milieu und Selbstständigkeit im Lernen zu hören.

Thema: Ausbildung
kunnukun

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Schließt 'Bildungsferne' Forschen und Selbstständigkeit aus? 20.09.2014 23:26 Forum: Forum Reformpädagogik

Ich habe das Erste Staatsexamen für Grund-, Haupt-und Realschule an der TU Berlin gemacht und kann sagen, dass für die Praktika offener Unterricht teilweise sogar Bedingung war! Daher habe ich recht früh im Studium offenen Unterricht gesehen, damals an einer Spandauer Grundschule. Völlig im Gegensatz dazu stand der Beginn der Anwärterzeit: Offener Unterricht war bei mir vor Ort in Niedersachsen durchweg belächelt. Ich brach nach drei Monaten ab und besann mich auf meine wissenschaftlichen Interessen, arbeitete an einer Diss und wurde promoviert zu einem zeichentheoretischen Thema.
Allerdings gestaltet sich die Jobsuche immer wieder schwierig, und vor fast einem Jahr erfuhr ich, dass eine Grundschule einen Klassenlehrer für eine vierte Klasse als Vertretung für eine in Mutterschutz gegangene Lehrerin suchte. Der Mangel ist so groß, dass ich den Job mit nur erstem Staatsexamen bekam. So wurde ich Klassenlehrer in der Vierten, musste auch ausführliche Schullaufbahnempfehlungen und Zeugnisse schreiben. Dass das einigermaßen den Erwartungen entsprechend über die Bühne ging, ist ganz erfreulich, insbesondere angesichts der Tatsache, dass es sich bei der Schule um eine Schule in einem sehr problematischen Milieu handelt. Natürlich kam dann die Frage auf: Noch mal mit 2. Examen versuchen? In mir wehrte sich alles dagegen. Die Tätigkeit als Lehrer in dem Milieu bestand im Wesentlichen aus Dressur und Verwaltung. Ich möchte nicht in dieser Weise dauerhaft tätig sein; das wäre eine Art geistiger Tod. Den Schülern gegenüber empfinde ich fast immer so etwas wie Sympathie. Aber der Unterricht ist extrem langweilig.
Was ich mich nun frage, ist: Erfordert ein so genanntes (sehr) bildungsfernes Schülermilieu üblicherweise eine Kleinschrittigkeit derart, dass ein eher dem Forschen ähnliches Lernen gar nicht mehr anzustreben ist?

Die Voraussetzungen schienen in der Tat gegen eine für offenen Unterricht typische Selbstständigkeit zu sprechen: Auch mathematisch und in Deutsch recht begabte Schüler hatten mit freierem Schreiben größte Probleme; der Phantasie im Rahmen einer Geschichte, die auch Unmögliches enthält, freien Lauf zu lassen, fiel fast allen sehr schwer. Die Ausnahme bildete ein Schüler, der vor einem Umzug von Berlin in die niedersächsische Provinz freies Schreiben eher gewohnt war. Das betraf auch Vorträge mit Plakatgestaltung in Sachkunde.
In welchem Maße schließt 'Bildungsferne' Forschen und Selbstständigkeit aus?

Ich bin nun erst einmal jobmäßig im Ganztag gelandet, halte aber gar nichts davon, erachte die Sache in der Tat als Bespaßung, die die Fähigkeit, sich selbst am Nachmittag zu beschäftigen (und dabei auch zu lernen), eher verringern dürfte.

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