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Juergen
Administrator


Dabei seit: 08.11.2003
Beiträge: 312

Es kommt darauf an, ob es attraktive Aufträge für das Gehirn sind Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Beitrag von F.J.Neffe von Admin hierher verschoben, weil er keinen Bezug zu dem betreffenden Thema hatte
Es hat mich immer wieder erstaunt, wie sich die deutsche Sehnsucht nach Reformen in der Schule in der Sehnsucht nach neuen Schablonen erschöpft, für die man kämpft, um sich am Ende in sie einfügen zu müssen. Leben besteht doch aber gerade darin, über alle Schablonen, ja, sogar über sich selbst hinauszuwachsen!
Als Ich-kann-Schule-Lehrer bedeutet LEBEN & LEHREN für mich nicht immer noch perfektere Ablaufsschablonen vorzubereiten sondern interessante FÄHRTEN des Lebens so zu verfolgen, dass es mich selbst und andere mitreißt. In der Realität dagen erlebe ich - gerade im Konfliktfall - auch in den "alternativen Schulen" Unterrichstvollzug.
LERNEN ist ein INNERER Prozess IM Menschen; deshalb habe ich die neue Ich-kann-Schule auch nicht als Schulhaus definiert sondern als "die älteste Schule der Welt", die wir alle in uns herumtragen und durch die wir alles, was wir je gelernt haben, gelernt haben, auch wenn wir noch nicht einmal gemerkt haben sollten, dass es sie gibt. Sie ist ein geschenk, das jedem Menschen überall und jederzeit ohne Einschränkung zur freien Verfügung steht. Alle unsere fleißigen und verzweifelten Versuche, eine gute Schule zu machen, sind nur ein blasses Abbild dieser potenten, in unserem Unbewussten schlummernden Wirklichkeit."
So und jetzt müssen wir einmal hinschauen: Wie geht Montessori, Freinet, Steiner, Spitzer usw., wie gehen wir mit dem UNBEWUSSTEN und seinen TALENTEN um?
Machen wir dem Gehirn nicht auch Vorschriften, wenn wir ihm keine Vorschriften machen wollen?
Was sind die Kräfte des Gehirns und wie geht man mit ihnen um?
Ein Experiment:
Wenn ich hier 10 Leute sitzen habe mit jeweils einer Beinlängendifferenz von bis zu 4 cm, dann sage ich deren Gehirn, wie intelligent es ist und gebe ihm den Auftrag, bei allen die Beine gleich lang zu machen. Wenn wir dann die Beinlänge erneut prüfen, haben alle gleich lange Beine. Hier habe ich dem Gehirn eine Vorschrift gemacht und es war scheinbar ganz gierig, diese zu erfüllen. Warum?
Ich zeige das an einem weiteren Experiment:
Meine erste Klasse als Bsonderschullehrer war eine 2.Klasse L (=lernbehinderte Schule); da rechnet man im 20er-Raum: 40 Wochen á 5 Mathestunden = 200 Stunden lang. Wer hält das aus ohne nicht wenigstens Neurotiker zu werden? Ich machte den Kindern in den ersten Schulwochen schon das Angebot, ich würde sie ZU 100% AUF MEIN RISIKO lehren, wie man schwere Aufgaben aus der 4.Klasse Grundschule richtig rechnet; dort rechnet man im Millionenraum. Nach einer 3/4 Stunde addierten alle mehr als 5 Millionenbeträge je Rechnung richtig; sie wollten gar nicht aufhören. Freiwillig rechneten sie zu Hause noch bis zu 10 Aufgaben mit je bis zu 10 addierten Millionenbeträgen: richtig. Warum waren die Gehirne dieser Kinder so gierig darauf, sich für das zu verausgaben, was ich ihnen anbot und warum leisteten sie dabei - ohne dass wir das vorbereitet hätten - so extrem viel mehr und Besseres als sonst?
In der neuen Ich-kann-Schule gelten ein paar unscheinbare aber alles entscheidende Weichenstellungen:
+ Wir arbeiten nicht mit Druck, denn Druck komprimiert die Probleme und das ist das exakte Gegenteil von Lösung. SOG löst. SOG ist in der Pädagogik noch immer ein Fremdwort. Für Sog lasse ich mir etwas einfallen, was ZIEHT. Wozu wäre ich sonst mit GEIST - auch ein Fremdwort in der modernen Pädagogik - begabt? Wir machen ErZIEHung mit im Problemfall immer mehr DRUCK und merken noch nicht einmal, dass es ErDRÜCKung ist. Und verstehen logischerweise auch nicht, warum immer mehr das Gegenteil von dem passiert, was wir wollen. Mit SOG arbeiten bedeutet keineswegs, dass ich die üblichen ErDRÜCKungsversuche nun durch ein GeZERRE ersetze: ErZIEHung ist es nicht, wenn ICH ziehe sondern wenn ES zieht.
+ Dazu muss ich noch einen entscheidenden Fehler der Pädagogik aufdecken: Wir wenden uns heute so gut wie ausschließlich mit allem an den BEWUSSTEN Verstand. Wenn das Kind es nach der ersten Erklärung nicht macht wie gewünscht, erklären wir es noch einmal und noch einmal und nocheinmal. Ich meine, nach der fünfhundertsten "Erklärung" sollte man doch langsam merken, dass das nicht die Lösung ist. Der begrenzte, eitle, weithin fehlinformierte bewusste Verstand ist für fast gar nichts zuständig von dem, was wir von ihm wollen. Die tatsächlich zuständigen Kräfte und Talente liegen IM UNBEWUSSTEN. Dieses Unbewusste aber meidet die Pädagogik immer noch wie der Teufel das Weihwasser. Es galt als schmutzig und gefährlich und dafür durfte man mit ihm nichts zu tun haben und steckte - und steckt noch heute - den Kopf in den Sand.
Wenn ich aber die aufgrund dieses katastrophalen Umganes mit ihnen verwahrlosten, oft halb verhungerten Kräfte und Talente im UNBEWUSSTEN anspreche, mich auf ihre Seite stelle, ihnen ihre Güte bestätige, sie mit Worten stärke und aufrichte, dann strafen diese Talente regelmäßig alle "Diagnosen" Lüge. Siehe oben berichtetes - jederzeit reproduzierbares - Mathebeispiel der 2.Klasse L!
Wenn Kinder am Anfang "wuselig" sind, dann ist das ein Zeichen, dass die Talente und Kräfte dieser Kinder BEDÜRFNISSE haben, die noch keiner erfüllt hat. Wenn ich diese Kräfte nur solange sich selbst überlasse, bis sie mir und der Welt gegenüber resignieren und sich zurückziehen, dann habe ich eine "Ordnung der Erschöpfung und Resignation" bewirkt - auch und gerade wenn mir das nicht bewusst ist.
In der neuen Ich-kann-Schule geht es mir um eine ORDNUNG DES LEBENS und darum ist es mein erstes Ziel, alle Kräfte des Lebens in allen anzusprechen, sie zu bestätigen, ihnen Achtung und Interesse an ihrer guten Entwicklung zu bekunden und sie herauszufordern und echte Anerkennung in Aussicht zu stellen, nicht bloß Not durch Noten.
Ich erlaube mir sehr wohl, einzugreifen und dem Gehirn etwas vorzuschreiben, wenn ich sehe, dass das Gehirn bisher Vorschriften bekam, die die Entwicklung behinderten und blockierten; dann werden meine Vorschriften Freischriften. Ich erforsche sweit 35 Jahren die SUGGESTION und weiß um die SUGGESTIVE WIRKUNG all dessen, was man tut oder unterlässt. Wir haben alle Verantwortung für unsere suggestive Wirkung - wann werden wir sie übernehmen?
Der PAID-AGOGOS ist der Kinder-Führer. Sind unsere Pädagogen in der Lage, zu erkennen, dass und wie sehr sie selbst und in der Folge sich Kinder und Eltern verlaufen haben? Sind sie in der Lage, die Notschreie der Seelen- und Geisteskräfte zu hören und wagen sie es, sich vom vorgeschriebenen Unterrichtsvollzug der Realität und der Lösung der realen Nöte zuzuwenden? Sind sie in der Lage und bereit, die Kräfte menschlicher Entwicklung bei sich selbst wachsen zu lassen, damit sie nicht in der permanenten Angst leben müssen, dass ihnen schon ein kleines Kind über den Kopf wachsen könnte?
Sind sie in der Lage, nicht eine Unterrichtungsschablone immer nur wieder gegen die nächste vorgeschriebene auszutauschen und sich endlich einmal selbst vom Unterrichtsvollzugsbeamten zum wirklichen Lehrer zu entwickeln? Dem Unterrichtsvollzugsbeamten geht es letztlich in allem darum, dass ihn der Schulrat nicht schimpft, der Lehrer geht souverän als Vorbild einen originalen Weg ins Leben. Ein wirklicher Lehrer ist schon mit seinem wirklichen Lehrer konkrete Wege der Problemlösung gegangen und WEISS deshalb, dass die Probleme zu lösen sind, und kann deshalb in jedem Problemfall die Betroffenen aufrichten, indem er ihnen berichtet, wie solch ein Problem schon einmal gelöst wurde, und dann kann man miteinander besprechen, wie man es diesmal wiederum erfolgreich machen wird.
Vielleicht bin ich da mit dem Ich-kann-Schule-Konzept ein wenig vóraus, aber man kann ja konkret ausprobieren, ob und wie es geht. Und ich freue mich immer, wenn mir jemand noch etwas Einfacheres und Effektiveres zeigt. Ich wünsche allen guten Erfolg.
Franz Josef Neffe

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Jürgen Göndör
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Unterricht eine einzige Lernstörung Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Auf der Wikipedia-Seite über Coué habe ich die Basisliteratur zum Thema auf den aktuellen Stand gebracht; da ich die Autosuggestion seit ca. 35 Jahren erforsche - was eigentlich Aufgabe der Wissenschaften sein sollte - habe ich etwas Einblick. Wenn man genau liest, steht eigentlich in Coués Selbstbemeisterung schon alles drin. Zum 150.Geburtstag Coués habe ich voriges Jahr die erste umfassende Publikation deutscher Sprache zum Thema herausgegeben.
Zur neuen Ich-kann-Schule passt sicher alles, wobei das Können mehr wird und nicht weniger. Wer genau beobachtet, kommt nicht umhin, im Unterricht per se eine einzige Lernstörung zu sehen. Unterrichtetwerden und Lernen sind zwei grundverschiedene Dinge. Mit herzlichen Grüßen
Franz Josef Neffe

Leider ist dieser Text schon wieder überholt. Auf der Wikipedia-COUÉ-Seite hat inzwischen ein besonderer Spezialist gewütet und die Literaturliste, die ich auf den aktuellsten Stand gebracht hatte, "bereinigt", indem er alle Publikationen von mir und K.D.Ritter gelöscht hat. Nun, mein gelöschter "Lebensschlüssel Autosuggestion" ist nichtsdestoweniger das einzige deutschsprachige Buch, das einen umfassenden Überblick über Coué und Autosuggestion bietet. K.D.R.´s Buch enthält besonders viel konkrete Praxis über Autosuggestion. Er arbeitet seit ca. 25 und ich seit ca. 35 Jahren für dieses Thema.
Den Coué-Artikel bei Wikipedia muss ich daher derzeit als sachlich nicht korrekt und manipuliert bezeichnen.
Ich grüße freundlich am 11.7.09.
Franz Josef Neffe

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von f.j.neffe am 11.07.2009 11:58.

13.11.2008 22:46 f.j.neffe ist offline Email an f.j.neffe senden Homepage von f.j.neffe Beiträge von f.j.neffe suchen Nehmen Sie f.j.neffe in Ihre Freundesliste auf
Juergen
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Hi,

dazu passt vielleicht der Artikel von Klaus Holzkamp: "Lehren als Lernbehinderung?" - oder?

http://www.kritische-psychologie.de/texte/kh1991a.html

Liebe Grüße

Jürgen

PS: Wo finde ich diese Literatur?:

Émile Coués "Gesetz der das Gegenteil bewirkenden Anstrengung" erklärt das ganz einfach und erlaubt auch, die Lösung zu verstehen und erfolgreich mit geringem Aufwand zu erzielen. Coué (1857-1926)

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Jürgen Göndör
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13.11.2008 22:17 Juergen ist offline Email an Juergen senden Homepage von Juergen Beiträge von Juergen suchen Nehmen Sie Juergen in Ihre Freundesliste auf
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Die neue Ich-kann-Schule Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Im Kern unterscheidet sich die neue Ich-kann-Schule von allen anderen Schumodellen. Die neue Ich-kann-Schule ist kein Konzept, das man erst bauen oder sonstwie verwirklichen müsste, die neue Ich-kann-Schule ist bereits vollständig und voll funktionsfähig da. Es geht also nicht darum, sie zu gründen oder aufzubauen, sie durchzusetzen oder gar für sie zu kämpfen - Gott bewahre - es geht schlicht darum, sie wahrzunehmen und zu benutzen.
Die neue Ich-kann-Schule ist die älteste Schule der Welt. Wir alle tragen sie, seit es uns gibt, IN UNS herum. Alles, was wir je gelernt haben, haben wir durch sie gelernt, auch wenn wir noch nicht einmal gemerkt haben sollten, dass es sie gibt. Die neue Ich-kann-Schule ist ein Geschenk des Lebens, das jedem Menschen überall und jederzeit ohne Einschränkung zur freien Verfügung steht. Unser Pro-Blem ist nur, dass wir, vor allem durch Pädagogik, völlig verlernt haben, diesen, unseren so wichtigen Schatz zu sehen und zu schätzen. Ein Pro-Blem (von griech. BALLEIN) ist aber nur der Ball, den uns das Leben zuspielt, damit wir damit gut weiterspielen.
Die neue Ich-kann-Schule ist - ohne dass ihr das wichtig wäre - die Umkehrung unserer bis in die Sterilität hinein überperfektionierten Du-musst-Schulen. Umkehrung bedeutet nichts weiter als dass die neue Ich-kann-Schule da schon umgekehrt ist, wo es die alten Du-musst-Schulen noch vor sich haben.
Die Ich-kann-Schule sieht sich nur als Angebot, das - weil sie ja eine Schule IM Menschen ist - an jedem Ort des Lebens, also auch in jeder Du-musst-Schule sofort realisiert werden kann. Sie richtet sich dabei kein Bisschen gegen irgendetwas oder jemanden, sie macht nur manches überflüssig. Die neue Ich-kann-Schule löst Probleme nicht, um damit (wie in einem Schönheitswettberwerb) einen Preis zu gewinnen, sie löst die Probleme einfach, weil Problemelösen Leben ist und weil man sich wohl fühlt, wenn man etwas geschafft hat.
Die Mittel für Problemlösung der neuen Ich-kann-Schule sind vor allem die sorgfältige originale Beobachtung - nicht mit vorgegebenen Schablonen wie in der Du-musst-Schule - und das kleine, Können provozierende Experiment, bei dem mich nicht die Fehler und Schwächen interessieren sondern wie sich Können durch suggestive Provokation entwickelt.
Suggestion ist der Verständnisschlüssel für Auswirkungen und Einflluss; die Pädagogik wendet sich an den Willen, die Suggestion an die Vorstellungskraft. Mit Suggestion meine ich, dass absolut alles, was der Mensch tut oder lässt, eine suggestive Wirkung hat. Die Frage ist also nicht, OB wir uns um Suggestion kümmern sondern nur, WIE. Dieses Kernproblem hat die Pädagogik bis heute weder verstanden noch hat sie etwas anderes getan als es verdrängt. Darum kann sie auch nicht erklären, warum bei ihren höchst aufwendigen Maßnahmen immer mehr das Gegenteil von dem herauskommt, was sie will. Émile Coués "Gesetz der das Gegenteil bewirkenden Anstrengung" erklärt das ganz einfach und erlaubt auch, die Lösung zu verstehen und erfolgreich mit geringem Aufwand zu erzielen. Coué (1857-1926) ist der für seine praktischen Erfolge weltweit geachtete und verehrte "Vater der Autosuggestion" - also des eigenen Einflusses.
Das oberste und - fast möchte ich sagen - einzige ErZIEHungsprinzip in den Du-musst-Schulen ist der DRUCK. Man braucht nur experimentell ein ganz kleines Problem zu provozieren, schon kommt er heraus - falls er nicht ohnedies schon sicht- und spürbar war. Das ErZIEHungsprinzip der neuen Ich-kann-Schule ist der ZUG / SOG. Als Ich-kann-Schule-Lehrer meine ich, wenn mich das Leben schon mit GEIST beschenkt hat, dann sollte ich diesen doch auch einmal ORIGINAL gebrauchen und mir was einfallen lassen, was ZIEHT. ES zieht - das ist ErZIEHung. Was in unseren Standardschulen läuft, ist de facto ErDRÜCKung. Und wir weigern uns standhaft, diese unübersehbare Realität zur Kenntnis zu nehmen. Eine beachtliche Leistung.
Wenn es in den Du-musst-Schulen ein Problem gibt, dann macht man einen Test; damit sucht man soviel Schlechtes und Verkehrtes zusammen, wie man nur finden kann. Das Problem ist nur: Sobald dieser "Misthaufen" präsentiert und der betroffene Mensch dauernd im Zusammenhang mit ihm bearbeitet wird, ist er schon veraltet. Die Du-musst-Schulen arbeiten stets mit der Realität von gestern und vorgestern und reproduzieren sie für das Morgen. Und sie sind in ihrem pubertären Übereifer dabei so duselig, dass sie nichts davon bemerken.
Die neue Ich-kann-Schule interessiert dieser "Misthaufen" gar nicht, und wenn er schon da ist, dann nimmt man ihn als das, was er ist: als Fehler. FEHLER sind Lebenswegweiser, sie zeigen, was FEHLT.
Wenn jemand, der nicht einmal weiß, dass das griech. Wort DIAGNOSE auf Deutsch DURCHBLICK bedeutet, etwa ein Kind mit der "Diagnose Legastöhnie" versehen hat, dann achte ich als erstes auf die suggestive Wirkung dieser Diagnose und aller folgenden Maßnahmen im selben Geiste. Das erklärt mir - und den Betroffenen Kindern und Eltern - dann ganz einfach, warum es trotz bzw. wegen vermehrter Anstrengung immer schlimmer wurde.
Kind und Eltern lernen dann vor den Lehrern, die es am wichtigsten können sollten, mit IHREN Talenten richtig umzugehen. In der Du-musst-Schule wurden die Talente als Objekte be(miss)handelt, abgewertet, oft verlacht und in jeder Weise gedemütigt. Welchen Grund sollten Talente haben, sich Menschen, die dermaßen grausam dumm mit ihnen umgehen, auch nur zu zeigen? In der neuen Ich-kann-Schule genießen Talente die höchste Achtung und zwar, je schwächer es ihnen gerade geht, umso mehr. Während die Du-musst-Schulen seit 30 Jahren offiziell mit geradezu gigantischem Aufwand und Misserfolg das fördern, was durch ihre Förderung inzwischen zur Legastöhnie geworden ist, lässt man die Lese-Rechtschreibschwäche in der neuen Ich-kann-Schule völlig links liegen und wendet sich in lebendiger Aufmerksamkeit der verprellten Lese-Rechtschreibstärke zu. Und nun erlebe ich lustigerweise immer wieder, dass die sog. Legastheniker keineswegs "nie werden richtig lesen und schreiben können", im Gegenteil! Sie erweisen sich nur als besonders FEIN begabt, zu FEIN für eine viel zu GROBE Pädagogik. Soll ich nun zulassen, dass die feinsten Talente blockiert werden, nur dass Grobiane weiter täglich ihren alten Stiefel vollziehen?
Ich spreche die - durch eine verkehrte Behandlung - frustrierten Kräfte an, erwerbe mir ihr Vertrauen und gehe verbindlich mit ihnen IHREN Weg IHRES Wachstums; ich locke und presse sie nicht in perfektionierte Schablonen, in die ich sie als Unterrichtsvollzugsbamter auftragsgemäß einfügen sollte.
Es geht darum, WAS wir tun, und es geht darum, WIE wir es tun. In der neuen Ich-kann-Schule gehen wir aber noch eine - entscheidende - Stufe darüber hinaus: In der neuen Ich-kann-Schule geht es bei allem, was wir tun, darum, IN WELCHEM GEISTE wir es tun. Eine gute Maßnahme in einem schlechten Geiste ist durch nichts zu rechtfertigen; der Zweck heiligt nie die Mittel.
Wenn ich das Leben etwa verstanden habe und seine Bedürfnisse achte, dann habe ich schon als SchülerIn der 1.Klasse ggf. mehr Einfluss als meine Lehrerin, denn: "Wenn ich ihre Talente besser behandle als sie, dann mögen sie mich und folgen mir lieber als ihr." Dazu nur ein Beispiel: Die 7jährige Sabrina wurde täglich von ihrer Lehrerin vor der Klasse balmiert; das Kind wollte schon nicht mehr leben. Sabrina verstand, dass die Frau ihr keine Güte geben konnte, weil sie keine hatte. Sie lernte zaubern und schickte ihrer Lehrerin IM GEISTE einfach alles, was ihr fehlte, um GUT zu sein. Davon wurden die ausgehungerten Talente der Lehrerin endlich satt, und satt ist jeder Mensch ein anderer Mensch. Die Lehrerin wandelte sich sehr schnell. Eine kleine "Rache" haben wir uns dabei aber doch noch erlaubt: Sabrina schickte ihrer Lehrerin nicht einfach bloß Güte, sie schickte ihr 100mal mehr Güte als bei ihr Platz hat, da muss sie es gleich wieder mit vollen Händen austeilen.
Mit vollen Händen Güte austeilen, darum geht es - als Möglichkeit, die sich jeder anschauen und nach der er entsprechend seinen Erfahrungen Gebrauch machen kann - in der neuen Ich-kann-Schule, die jedem zum uneingeschränkten freien Gebrauch zur Verfügung steht. Mit herzlichen Grüßen
Franz Josef Neffe

13.11.2008 16:24 f.j.neffe ist offline Email an f.j.neffe senden Homepage von f.j.neffe Beiträge von f.j.neffe suchen Nehmen Sie f.j.neffe in Ihre Freundesliste auf
 
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