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PAED.COM » Freinet-Pädagogik » Forum Freinet » Warum wollte Freinet die traditionelle Schule ändern? » Hallo Gast [anmelden|registrieren]
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pfirsichbluete


Dabei seit: 01.02.2006
Beiträge: 1

Warum wollte Freinet die traditionelle Schule ändern? Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Hallo an alle!

Ich studiere an der Uni Linz Wirtschaftspädagogik und habe für "Einführung in die Didaktik" eine Seminararbeit über Freinet verfasst.

Nun soll ich noch genauer ausarbeiten, warum Freinet die traditionelle Schule ändern wollte.

Die Gründe die für mich offensichtlich sind liegen einerseits darin, dass er selbst keine angenehme Schulzeit gehabt hatte und daher angespornt war Neues, Besseres einzuführen und andererseits darin, dass er nach seiner schweren Lungenverletzung die stickigen Klassenräume nicht mehr aushielt und deswegen die Kinder ermutigte nach draußen zu gehen und dort Ihre Erfahrungen zu sammeln.

Steckte noch mehr hinter seinem Anliegen? Gab es dafür auch politische Hintergründe? verwirrt

Wäre sehr nett, wenn mir hier jemand erfahrenes mit Rat zur Seite stehen könnte!

Danke und Liebe Grüße
pfirsichbluete

01.02.2006 16:28 pfirsichbluete ist offline Email an pfirsichbluete senden Beiträge von pfirsichbluete suchen Nehmen Sie pfirsichbluete in Ihre Freundesliste auf
Juergen
Administrator


Dabei seit: 08.11.2003
Beiträge: 312

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Hi,
wenn jeder der keine angenehme Schulzeit hatte gleich eine weltweite Schulbewegung ins Leben rufen würde??
Und es gehört auch zu den unausrottbaren Meinungen, daß Freinet sich das Leben einfach machen wollte, weil er wegen seiner Kriegsverletzung nicht anders konnte.

Dabei heißt das Motto von Freinet: den Kindern das Wort geben! Wie viele Reformpädagogen/ginnen waren die damaligen Unterrichtsbedingungen so
unerträglich, daß er andere Wege suchte. Damit steht er in einer breiten Tradition von Reformpädagogen - nicht nur in Deutschland.

Sowohl die soziale Situation der Kinder als auch die Auswahl der Lehrer damals (oft ausgediente Militärs) und auch die Stoffe mit ihrem Schwerpunkt auf Auswendiglernen, Verherrlichung des Krieges, ... hat viele Pädagogen dazu gebracht, etwas anders zu machen.

Dazu kommen Ergebnisse aus der Psychologie, die damals zunehmend Eingang in die Erziehungswissenschaften fanden und eine sich drastisch veränderndes politisches Bewußtsein: vom Obrigkeitsstaat im Kaiserreich durch den Weltkrieg zur demokratischen Weimarer Republik. In der Schule die Befreiung von der kirchlichen Schulaufsicht.

Kurz: Ja es gab viele andere Gründe - auch politische Gründe: Freinet war immerhin Mitglied der kommunistischen Partei, von der er sich später aus pädagogischen Gründen trennte.
Und die Darstellung der eigenen schlechten Schulzeit und der Lungenverletzung ist vieeeel zu kurz gegriffen.

Auf der Seite von http://freinet.paed.com gibt es mehrere ausführliche Lebensläufe von Freinet und bei Angelik Bruns wichtige Darstellungen seiner demokratischen Ansichten die grundlegend für seine Pädagogik sind.

Wenn noch weitere Fragen sind, stehe ich gerne zur Verfügung

Liebe Grüße

Jürgen Göndör

PS: ich wäre daran interessiert, diese Seminararbeit zu lesen. Ist es möglich, mir ein Exemplar - möglichst in elektronischer Form zuzusenden? Vielen Dank.

__________________
Jürgen Göndör
service@paed.com
http://paed.com

01.02.2006 23:45 Juergen ist offline Email an Juergen senden Homepage von Juergen Beiträge von Juergen suchen Nehmen Sie Juergen in Ihre Freundesliste auf
 
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