Thema: Konfliktbearbeitung im Klassenkollektiv |
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Wenn Dich jemand erfolgreich mobbt, ist er mit Deinen Kräften & Talenten noch besser schlecht umgegangen als Du.
Als Mobbingopfer wird bevorzugt, wer hilflos ist: wer mit seinen eigenen Kräften nicht kann.
Die entscheidenden Lebenskräfte liegen in unserem UNBEWUSSTEN. Dort werden auch alle wichtigen Lebensfunktionen gesteuert.
Die Pädagogik aber lenkt uns genau von diesen entscheidenden Kräften in uns ab und, was noch viel schlimmer ist, drängt uns zur Verausgabung unserer arg begrenzten BEWUSSTEN Kräfte. Das ist de facto Verführung zum Selbstmobbing. Kein Wunder, wenn andere auf diesen Zug aufspringen und auf dieses Selbstmobbing immer noch eins draufsetzen.
Die Pädagogik macht DRUCK.
Druck macht die Kräfte nicht satt sondern matt + platt.
Das ist Misshandlung.
Der Mobber macht da nahtlos weiter.
Mobbing ist sehr oft demonstrativ verstärkte Pädagogik.
Wenn wir das Problem LÖSEN wollen, müssen wir diese unheilvolle DRUCK-Pädagogik beenden.
DRUCK LÖST NICHT.
Druck komprimiert Mensch + Problem;
das ist das exakte Gegenteil von LÖSUNG.
In der neuen Ich-kann-Schule gilt das SOG-Prinzip.
SOG löst.
Sog richtet auf.
Sog macht wachsen.
Mit Sog lassen sich die Kräfte punktgenau lenken.
Man braucht sich dafür nur etwas einfallen lassen, was ZIEHT.
In der Ich-kann-Schule gilt auch:
Wenn ich mit deinen Kräften BESSER umgehe als du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir.
Das ist wieder das SOG-Prinzip.
Die 7jährige Sabrina wurde täglich von ihrer Lehrerin gemobbt. Sie klagte schon, nicht mehr leben zu wollen.
Wir machten uns bewusst, wie schlecht die Lehrerin mit ihren eigenen guten Kräften umgeht. Den Fehler sollten wir nicht nachmachen.
Sabrina spürte, wie schlecht es diesen guten Kräften geht und dass sie zu schwach sind, siuch durchzusetzen. Sie schickte ihrer Lehrerin im Geiste alles, was ihr zum GUTsein fehlte. Die Lehrerin änderte sich binnen Tagen völlig.
Sabrina spürte den HUNGER der Talente und seine SOG-Wirkung. Sie stärkte mit ihrer Geisteskraft die Talente ihrer Lehrerin. Die wurden endlich einmal SATT. Satt ist jeder mensch ein anderer Mensch.
Ich habe dieses Ich-kann-Schule-Experiment über die Jahre immer wieder mit Kindern erprobt - stets mit ähnlich gutem Ergebnis.
Für echte Problemlösung muss Sog statt Druck die Grundlage des Handelns sein und die Lösung muss mit den tatsächlich zuständigen Kräften geschehen. Wenn man es verstanden hat, ist es kinderleicht und eröffnet ganz kleinen Kindern auch Einfluss über ganz große Erwachsene.
Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe
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Thema: Soll "offener Unterricht" wirklich so sein? |
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Als Ich-kann-Schule-Lehrer sehe ich es ganz praktisch und nehme LEHREN & LERNEN wörtlich.
Die beiden Worte kommen von germ. "laisti = die Fährte". Man lernt indem man Fährten des Lebens verfolgt und dabei eigene Erfahrungen sammelt.
Wenn einen das so fasziniert, dass andere neugierig werden und einem von sich aus folgen wollen, ist man Lehrer - eher nicht.
LEHRER ist man, wenn man ein mitreißendes Vorbild für Lernen ist.
Das gilt für die neue Ich-kann-Schule.
Wer Lernbegleiter neben der Herde her trottet, ist kein Lehrer.
Wer Unterricht vollzieht und den Lehrplan vollstreckt ist Unterrichtsvollzugsbeamter aber kein Lehrer.
Wenn der Lehrer weder weiß, wo er herkommt, noch wo er ist, noch wo er hin will, ist es m.E. keine Schule und kein Lernort.
Wenn eine Autowerkstatt so Autos repariert wie in Deiner Schule Kinder gelehrt werden, ginge sie pleite.
Wenn ein Lebensmittelbetrieb so arbeitet, würde er bei der Kontrolle wahrscheinlich geschlossen.
http://www.schulen-der-zukunft.org/bibli...hte-interviews/ Hier kannst Du ein paar Beispiele der Ich-kann-Schule lesen, wie man schnell und wirksam wirklich lernt. Was in der Grundschule verlangt wird, kann man - wenn für Persönlichkeitswachstum gesorgt wird und man folglich dem Leben gewachsen ist und einen was ZIEHT - in wenigen Tagen lernen.
Bitte nicht kopieren, sondern als Anregung nehmen, die eigenen Potentiale zu entdecken und zu entfalten! Ich freue mich auf Euren Erfolg.
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Thema: Landesspezifische Unterschiede |
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Ja, diese Grundintention, dass ich mir selbst klar werden soll, was mein Weg ist, ist von grundlegender Wichtigkeit. Es ist gut, dass Du das herausstellst, Jürgen.
Unter "mit mitreißendem Beispiel vorausgehen" stelle ich mir auch keinen Lehrer vor, der die Kinder am Seil hinter sich herschleift, sondern einen Menschen, der selber am Lernen ist und soviel Freude daran hat, dass seine Mitmenschen das bemerken und sich dafür interessieren. Sie folgen ihm aus SOUVERÄNEM Interesse und nicht als Objekte der Lehrplanvollzugs. Und es ist auch ganz natürlich, dass auf dem gemeinsamen Weg immer mal auch wer anderes was Interessantes entdekct und vorausgeht und dann folgt natürlich auch der "Lehrer" interessiert.
Was wir Lehrpläne nennen, sind ohnedies keine Lehrpläne sondern meist ein Sammelsurium von Stoff, Lern- und Unterrichtungsvorstellungen und sonst noch was. Von Lehren kommt da gar nicht so viel vor.
Nur immerzu "aushalten" ist m.E. nicht die Aufgabe des Pädagogen = Kinderführers; dann sollten wir ihn in Aushalter umbenennen, um auch ehrlich zu sagen, wofür er bezahlt wird. In der neuen Ich-kann-Schule kommt es mir aber darauf an, dass nicht der Pädagoge das Kind zu Zielen zieht, sondern dass er sich was einfallen lässt, was ZIEHT: ES zieht. Und die Entscheidung darüber, ob und wie es zieht, hat jeder Mensch für sich.
Mit herzlichem Gruß
Franz Josef Neffe
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Thema: Landesspezifische Unterschiede |
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LERNEN - von germ. LAISTI = FÄHRTE - bedeutet eine Fährte verfolgen, ErFAHRungen machen.
Sich in den Unterrichtsablauf einfügen, sich dem Willen des Lehrers unterwerfen und das Vorgeschriebene mitmachen - was noch lange nicht heißt, dass man auch dabei ist - ist etwas grundlegend Anderes.
Der LEHRER - so wie ich ihn in der neuen Ich-kann-Schule nach dem Herkunftswörterbuch verstehe - geht mit mitreißendem Vorbild voraus; da wird es interessant, ihm zu folgen. Das ist etwas grundlegend Anderes als wenn jemand keift: "Jetzt hab ich Dir´s schon so oft gesagt! Wann wirst Du endlich folgen! Folg endlich!" In unserer ErZIEHung, die sich im Konfliktfall immer als ErDRÜCKung offenbart, geht es um eine Behandlung von oben herab, letztlich um Unterdrückung - mit der logischen Folge von Depression.
Wir täten klug daran, einmal konkret zu untersuchen, ob die sog. Lehrpläne überhaupt Lehrpläne sind. Ich habe mir vor Jahren einmal bayerische Lehrpläne daraufhin angesehen und darin in bunter Mischung Lehranweisungen, Lernaufgaben, Stoffsammlungen, leere Phrasen und einiges Chaotische mehr vorgefunden. Manches davon verstand kein Mensch, alle taten aber so, als ob es der Weisheit letzter Schluss sei. Und alle vollzogen alles Vorgeschriebene perfektestmöglich am Objekt Schüler und sich selbst.
Nun weiß man, welche Chance eine Ehe hat, wenn sie nur noch vollzogen wird und wenn - beim allfälligen Misserfolg auch noch nichts weiter als die Perfektion des Vollzugs verbessert wird.
Wenn man sich nicht im 21.Jahrhundert in die Rolle eines Leibeigenen einfügt und allem unterwirft, was mit einem gemacht wird. dann erfolgen daraus Probleme? Gottseidank!, möchte ich aus IKS-Sicht sagen! Der Vorteil dieser FOLGEprobleme besteht darin, dass nun auch die, die die Vorgabe dafür geliefert haben, etwas zurückbekommen. Wenn da etwas WIDERHALLT, sollten wir klugerweise endlich lernen, danach zu fragen, wer das was IN DEN WALD HINEINGERUFEN hat. Das Echo ruft in allen Ländern gleich zurück. Mit herzlichem Gruß
Franz Josef Neffe
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Thema: Experten im Unterricht |
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Der Ex-per-itus (lat.) ist der, der AUS (seiner Enge) hinaus und DURCH (Leben) hindurch GEGANGEN ist. Er ist da gewesen, wo wir uns noch nicht hingewagt haben. Er hat SOG-Wirkung auf uns, weil er etwas schon kennt, was wir kennenlernen sollten.
Wenn die Schule Ex-per-ten herein holt und die dann SOG erzeugen und dieser nur für eine Umlenkung des Interesses in die nächste Unterrichtsvollzugsschablone hinein missbraucht wird, dann nützt sich auch diese an sich wirksame Hilfe ab. Wenn wir uns aber von dem EX-PER-ITUS auch hinaus und durch das Leben ziehen lassen - z.B. wie Rolf Robischon, wenn er mit seinen Schülern auf dem Markt messen und wiegen und zählen und berechnen geht/ging - dann erwachsen uns dadurch nicht nur ErFAHRungen sondern wir wachsen selbst als Persönlichkeit dabei.
LERNEN von germ. LAISTI = die FÄHRTE bedeutet, ErFAHRungen zu machen. Auch der LEHRER (ebenfgalls von LAISTI = FÄHRTE) sollte ein EX-PER-ITUS sein und ein EX-PER-IENS, einer, der immer noch weiter interessante Fährten verfolgt, sodass es einen ZIEHT, ihm zu folgen.
Möglichst perfekt den Lehrplan zu vollziehen, ist kein Zeichen von EX-PER-(I)TEN-tum sondern eher eines dafür, dass man des Wesentliche noch vor sich hat. Den Unterrichtsvollzug nur perfekt von oben nach unten durchzuregluieren, ist keine Qualität von Kinderbeteiligung, die auf den Weg des EX-PER-(I)TEN-tums führen. Wenn Schule nicht Unterricht(ung) sondern Lehrern & Lernen wäre, wären alle Experten. Mit herzlichem Gruß
Franz Josef Neffe
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Thema: Demokratie in einer Leistungsgesellschaft!? |
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Ich mache mal einen Vorschlag, wo es vielleicht ohne Verlassen des Landes gehen könnte,merlebi. A.S.Neill war eines von 3 Büchern, die ich seinerzeit in meinem Lehramtsstudium ganz lesen konnte. Nicht einmal weil er so demokratisch war sondern eher weil man bei ihm spüren konnte, dass ihn das Leben interessierte und er stets auf seinen Spuren unterwegs war, um Neues zu entdecken.
A.S.Neill war bereit, das beDIENEN zu lernen, was er beherrschen wollte. In den heutigen Unterrichtsvollzugsanstalten, die den Sinn nicht nur des Wortes Schule pervertieren fehlt mir selbst bei einfachen Demokratieübungen das Interesse am und das Gespür für das Leben. Neill war mir sympathisch durch das Viele, das er nicht getan hat. In meiner Anfangszeit war die zusätzliche Förderung groß in Mode, die ich als die Förderung definieren musste, mit der die Lehrkraft den Schülern zusetzt, damit sie zusetzen müssen. Neill besaß die für einen Pädagogen beachtliche Fähigkeit, was weglassen zu können.
In der neuen Ich-kann-Schule ersetze ich die Bemühungen und den Druck der Du-musst-Schulen durch Entmühung und SOGwirkung. Ich weiß um die starke Wirkung bedacht erzeugter Sogwirkung, und das scheint auch Neill Freude bereitet zu haben, dass man Druck (der das Problem je komprimiert) durch Sog (der löst) ersetzen kann.
Die neue Ich-kann-Schule ist die Schule IM Menschen, sie ist die Schule, in der tatsächlich alles gelernt wird und die jedem jederzeit und überall zur freien Verfügung steht - wenn er es denn weiß und ihre einfachen Gesetze versteht oder wenn er aus seinem natürlichen Lernen nicht durch künstliche Konstruktionen mit kpnstlichen Abläufen wie unseren "Schulen" drausgebracht worden ist.
LEBEN (und dabei z.B. auch Demonkratie entwickeln) kann jeder überall insoweit als er versteht, die geistigen und seelischen Kräfte der Beteiligten gut zu bedienen. "Wenn ich deine Talente besser behandle als Du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir" war der IKS-Satz 2008. Gelernt habe ich das erstmal vor Jahren mit einem 7jährigen Mädchen, das wegen der täglichen Bloßstellung durch seine Lehrerin schon nicht mehr leben wollte. Das Kind hat seine Lehrerin geändert: durch DENKEN. Es schickte den Talenten der Frau das, was ihnen fehlte, um GUT handeln zu können. Es praktizierte LEBEN - sogar auf eine demokratische Weise: das Gute wurde nicht aufgedrängt sondern nur angeboten. Kein Druck, nur vertrauen auf die SOGwirkung, die aus dem Hunger der vernachlässigten Talente resultiert, denen man Nahrung bietet! Kein Wort wurde gesprochen, die Lehrerin änderte sich radikal. Ich habe das Experiment immer wieder mit ähnlich guten Ergebnissen mit anderen Kindern wiederholt.
Um also eine sensible, reale Demokratie und noch mehr hervorzurufen, empfiehlt es sich, die geistigen und seelischen Kräfte, die Talente als Partner zu gewinnen und zuerst mit ihnen in Interaktion zu treten; der bewusste Verstand, über den es die Pädagogik mit ständigem Misserfolg versucht, ist - wie ich beoabachtet habe, für das meiste, was wir von ihm wollen, gar nicht zuständig. Im UNBEWUSSTEN - dort werden immerhin alle lebenswichtigen Funktionen gesteuert - liegen die Kräfte brach, mit denen wir - bei sensiblem, feinem Umgang - unsere Ziele erreichen können. Und jeder, selbst ein 7jähriges Mädchen kann damit beginnen und Schule für alle ändern. Es geht einfach und so wünsche ich allen guten Erfolg.
Franz Josef Neffe, DCI
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Thema: Die neue Ich-kann-Schule |
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Auf der Wikipedia-Seite über Coué habe ich die Basisliteratur zum Thema auf den aktuellen Stand gebracht; da ich die Autosuggestion seit ca. 35 Jahren erforsche - was eigentlich Aufgabe der Wissenschaften sein sollte - habe ich etwas Einblick. Wenn man genau liest, steht eigentlich in Coués Selbstbemeisterung schon alles drin. Zum 150.Geburtstag Coués habe ich voriges Jahr die erste umfassende Publikation deutscher Sprache zum Thema herausgegeben.
Zur neuen Ich-kann-Schule passt sicher alles, wobei das Können mehr wird und nicht weniger. Wer genau beobachtet, kommt nicht umhin, im Unterricht per se eine einzige Lernstörung zu sehen. Unterrichtetwerden und Lernen sind zwei grundverschiedene Dinge. Mit herzlichen Grüßen
Franz Josef Neffe
Leider ist dieser Text schon wieder überholt. Auf der Wikipedia-COUÉ-Seite hat inzwischen ein besonderer Spezialist gewütet und die Literaturliste, die ich auf den aktuellsten Stand gebracht hatte, "bereinigt", indem er alle Publikationen von mir und K.D.Ritter gelöscht hat. Nun, mein gelöschter "Lebensschlüssel Autosuggestion" ist nichtsdestoweniger das einzige deutschsprachige Buch, das einen umfassenden Überblick über Coué und Autosuggestion bietet. K.D.R.´s Buch enthält besonders viel konkrete Praxis über Autosuggestion. Er arbeitet seit ca. 25 und ich seit ca. 35 Jahren für dieses Thema.
Den Coué-Artikel bei Wikipedia muss ich daher derzeit als sachlich nicht korrekt und manipuliert bezeichnen.
Ich grüße freundlich am 11.7.09.
Franz Josef Neffe
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Thema: Die neue Ich-kann-Schule |
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Im Kern unterscheidet sich die neue Ich-kann-Schule von allen anderen Schumodellen. Die neue Ich-kann-Schule ist kein Konzept, das man erst bauen oder sonstwie verwirklichen müsste, die neue Ich-kann-Schule ist bereits vollständig und voll funktionsfähig da. Es geht also nicht darum, sie zu gründen oder aufzubauen, sie durchzusetzen oder gar für sie zu kämpfen - Gott bewahre - es geht schlicht darum, sie wahrzunehmen und zu benutzen.
Die neue Ich-kann-Schule ist die älteste Schule der Welt. Wir alle tragen sie, seit es uns gibt, IN UNS herum. Alles, was wir je gelernt haben, haben wir durch sie gelernt, auch wenn wir noch nicht einmal gemerkt haben sollten, dass es sie gibt. Die neue Ich-kann-Schule ist ein Geschenk des Lebens, das jedem Menschen überall und jederzeit ohne Einschränkung zur freien Verfügung steht. Unser Pro-Blem ist nur, dass wir, vor allem durch Pädagogik, völlig verlernt haben, diesen, unseren so wichtigen Schatz zu sehen und zu schätzen. Ein Pro-Blem (von griech. BALLEIN) ist aber nur der Ball, den uns das Leben zuspielt, damit wir damit gut weiterspielen.
Die neue Ich-kann-Schule ist - ohne dass ihr das wichtig wäre - die Umkehrung unserer bis in die Sterilität hinein überperfektionierten Du-musst-Schulen. Umkehrung bedeutet nichts weiter als dass die neue Ich-kann-Schule da schon umgekehrt ist, wo es die alten Du-musst-Schulen noch vor sich haben.
Die Ich-kann-Schule sieht sich nur als Angebot, das - weil sie ja eine Schule IM Menschen ist - an jedem Ort des Lebens, also auch in jeder Du-musst-Schule sofort realisiert werden kann. Sie richtet sich dabei kein Bisschen gegen irgendetwas oder jemanden, sie macht nur manches überflüssig. Die neue Ich-kann-Schule löst Probleme nicht, um damit (wie in einem Schönheitswettberwerb) einen Preis zu gewinnen, sie löst die Probleme einfach, weil Problemelösen Leben ist und weil man sich wohl fühlt, wenn man etwas geschafft hat.
Die Mittel für Problemlösung der neuen Ich-kann-Schule sind vor allem die sorgfältige originale Beobachtung - nicht mit vorgegebenen Schablonen wie in der Du-musst-Schule - und das kleine, Können provozierende Experiment, bei dem mich nicht die Fehler und Schwächen interessieren sondern wie sich Können durch suggestive Provokation entwickelt.
Suggestion ist der Verständnisschlüssel für Auswirkungen und Einflluss; die Pädagogik wendet sich an den Willen, die Suggestion an die Vorstellungskraft. Mit Suggestion meine ich, dass absolut alles, was der Mensch tut oder lässt, eine suggestive Wirkung hat. Die Frage ist also nicht, OB wir uns um Suggestion kümmern sondern nur, WIE. Dieses Kernproblem hat die Pädagogik bis heute weder verstanden noch hat sie etwas anderes getan als es verdrängt. Darum kann sie auch nicht erklären, warum bei ihren höchst aufwendigen Maßnahmen immer mehr das Gegenteil von dem herauskommt, was sie will. Émile Coués "Gesetz der das Gegenteil bewirkenden Anstrengung" erklärt das ganz einfach und erlaubt auch, die Lösung zu verstehen und erfolgreich mit geringem Aufwand zu erzielen. Coué (1857-1926) ist der für seine praktischen Erfolge weltweit geachtete und verehrte "Vater der Autosuggestion" - also des eigenen Einflusses.
Das oberste und - fast möchte ich sagen - einzige ErZIEHungsprinzip in den Du-musst-Schulen ist der DRUCK. Man braucht nur experimentell ein ganz kleines Problem zu provozieren, schon kommt er heraus - falls er nicht ohnedies schon sicht- und spürbar war. Das ErZIEHungsprinzip der neuen Ich-kann-Schule ist der ZUG / SOG. Als Ich-kann-Schule-Lehrer meine ich, wenn mich das Leben schon mit GEIST beschenkt hat, dann sollte ich diesen doch auch einmal ORIGINAL gebrauchen und mir was einfallen lassen, was ZIEHT. ES zieht - das ist ErZIEHung. Was in unseren Standardschulen läuft, ist de facto ErDRÜCKung. Und wir weigern uns standhaft, diese unübersehbare Realität zur Kenntnis zu nehmen. Eine beachtliche Leistung.
Wenn es in den Du-musst-Schulen ein Problem gibt, dann macht man einen Test; damit sucht man soviel Schlechtes und Verkehrtes zusammen, wie man nur finden kann. Das Problem ist nur: Sobald dieser "Misthaufen" präsentiert und der betroffene Mensch dauernd im Zusammenhang mit ihm bearbeitet wird, ist er schon veraltet. Die Du-musst-Schulen arbeiten stets mit der Realität von gestern und vorgestern und reproduzieren sie für das Morgen. Und sie sind in ihrem pubertären Übereifer dabei so duselig, dass sie nichts davon bemerken.
Die neue Ich-kann-Schule interessiert dieser "Misthaufen" gar nicht, und wenn er schon da ist, dann nimmt man ihn als das, was er ist: als Fehler. FEHLER sind Lebenswegweiser, sie zeigen, was FEHLT.
Wenn jemand, der nicht einmal weiß, dass das griech. Wort DIAGNOSE auf Deutsch DURCHBLICK bedeutet, etwa ein Kind mit der "Diagnose Legastöhnie" versehen hat, dann achte ich als erstes auf die suggestive Wirkung dieser Diagnose und aller folgenden Maßnahmen im selben Geiste. Das erklärt mir - und den Betroffenen Kindern und Eltern - dann ganz einfach, warum es trotz bzw. wegen vermehrter Anstrengung immer schlimmer wurde.
Kind und Eltern lernen dann vor den Lehrern, die es am wichtigsten können sollten, mit IHREN Talenten richtig umzugehen. In der Du-musst-Schule wurden die Talente als Objekte be(miss)handelt, abgewertet, oft verlacht und in jeder Weise gedemütigt. Welchen Grund sollten Talente haben, sich Menschen, die dermaßen grausam dumm mit ihnen umgehen, auch nur zu zeigen? In der neuen Ich-kann-Schule genießen Talente die höchste Achtung und zwar, je schwächer es ihnen gerade geht, umso mehr. Während die Du-musst-Schulen seit 30 Jahren offiziell mit geradezu gigantischem Aufwand und Misserfolg das fördern, was durch ihre Förderung inzwischen zur Legastöhnie geworden ist, lässt man die Lese-Rechtschreibschwäche in der neuen Ich-kann-Schule völlig links liegen und wendet sich in lebendiger Aufmerksamkeit der verprellten Lese-Rechtschreibstärke zu. Und nun erlebe ich lustigerweise immer wieder, dass die sog. Legastheniker keineswegs "nie werden richtig lesen und schreiben können", im Gegenteil! Sie erweisen sich nur als besonders FEIN begabt, zu FEIN für eine viel zu GROBE Pädagogik. Soll ich nun zulassen, dass die feinsten Talente blockiert werden, nur dass Grobiane weiter täglich ihren alten Stiefel vollziehen?
Ich spreche die - durch eine verkehrte Behandlung - frustrierten Kräfte an, erwerbe mir ihr Vertrauen und gehe verbindlich mit ihnen IHREN Weg IHRES Wachstums; ich locke und presse sie nicht in perfektionierte Schablonen, in die ich sie als Unterrichtsvollzugsbamter auftragsgemäß einfügen sollte.
Es geht darum, WAS wir tun, und es geht darum, WIE wir es tun. In der neuen Ich-kann-Schule gehen wir aber noch eine - entscheidende - Stufe darüber hinaus: In der neuen Ich-kann-Schule geht es bei allem, was wir tun, darum, IN WELCHEM GEISTE wir es tun. Eine gute Maßnahme in einem schlechten Geiste ist durch nichts zu rechtfertigen; der Zweck heiligt nie die Mittel.
Wenn ich das Leben etwa verstanden habe und seine Bedürfnisse achte, dann habe ich schon als SchülerIn der 1.Klasse ggf. mehr Einfluss als meine Lehrerin, denn: "Wenn ich ihre Talente besser behandle als sie, dann mögen sie mich und folgen mir lieber als ihr." Dazu nur ein Beispiel: Die 7jährige Sabrina wurde täglich von ihrer Lehrerin vor der Klasse balmiert; das Kind wollte schon nicht mehr leben. Sabrina verstand, dass die Frau ihr keine Güte geben konnte, weil sie keine hatte. Sie lernte zaubern und schickte ihrer Lehrerin IM GEISTE einfach alles, was ihr fehlte, um GUT zu sein. Davon wurden die ausgehungerten Talente der Lehrerin endlich satt, und satt ist jeder Mensch ein anderer Mensch. Die Lehrerin wandelte sich sehr schnell. Eine kleine "Rache" haben wir uns dabei aber doch noch erlaubt: Sabrina schickte ihrer Lehrerin nicht einfach bloß Güte, sie schickte ihr 100mal mehr Güte als bei ihr Platz hat, da muss sie es gleich wieder mit vollen Händen austeilen.
Mit vollen Händen Güte austeilen, darum geht es - als Möglichkeit, die sich jeder anschauen und nach der er entsprechend seinen Erfahrungen Gebrauch machen kann - in der neuen Ich-kann-Schule, die jedem zum uneingeschränkten freien Gebrauch zur Verfügung steht. Mit herzlichen Grüßen
Franz Josef Neffe
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